Klimanotstand in Bochum
In einer Resolution des Rates der Stadt Bochum vom 06.06.2019 wurde der Klimanotstand ausgerufen (engl.: Climate Emergency). Die Stadt Bochum verpflichtet sich mit Inkrafttreten dieser Resolution bei Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima sowie ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen und sofern es die Umstände zulassen immer die Handlungsoption bevorzugt zu behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.
Seit der Gründung unserer Regionalgruppe Anfang November 2019 engagieren wir uns ehrenamtlich, um die Situation in Bochum mittels guter wissenschaftlicher Praxis zu bewerten und über die Klimakrise vor Ort aufzuklären. Zudem beraten wir Bürger*innen und Initiativen, die sich für mehr Umwelt- und Klimaschutz einsetzen.
Die Ausrufung des Klimanotstands in Bochum war ein richtiges und wichtiges Zeichen, aber in den Bereichen Klimaschutz, Klimaanpassung, Mobilität, Energieversorgung, Umweltschutz und bei den politischen/finanziellen Rahmenbedingungen bestehen nach wie vor große Verbesserungspotenziale. Darüber hinaus erfordert der sich beschleunigende Klimawandel und das Risiko der Aktivierung von Kippelementen des Klimas bei Nicht-Erreichen des globalen 1,5 Grad Ziels, dass die Geschwindigkeit der nachhaltigen Transformation in Bochum erheblich gesteigert werden muss. Um möglichst effektive/n Klimaanpassung und Klimaschutz zu betreiben, empfehlen wir der Stadt Bochum in Übereinstimmung mit den Hauptaussagen des IPCC (Allg.: Weltklimarat) zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels, die Minderung von Treibhausgasemissionen mit den 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung (Engl.: Sustainable Development Goals, SDGs) zu verknüpfen. Dadurch lassen sich lokale positive Auswirkungen (Synergien) oder negative Auswirkungen (Zielkonflikte) frühzeitig identifizieren und somit eine zukunftsfähige Stadtentwicklung erreichen, die gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit gleichberechtigt und wirkungsvoll verfolgt.